Freitag, 10. Juni 2022

To boldy return to where we have been a thousand times

Ich habe mittlerweile die zweite Folge von Star Trek Strange New Worlds gesehen. Die Rückkehr zur Binnenhandlung finde ich toll und richtig! Die Folge ist spannend und alles, trotzdem bin ich insgesamt unentschlossen. Die Einführung der Personen und ihre Hauruck-Holzschnitt-Charakterisierung fühlt sich schon sehr nach Wohlfühldrehbuch-Algorithmus an. Uhuras Backgroundstory fand ich ermüdend, das ist alles klischeehaft und platt. Das war bei Star Trek selten anders, aber kriegen wir das mittlerweile nicht besser hin? Schauspielerisch überzeugt mich vor allem Anson Mount als Pike, der den Rest in die Tasche steckt. Melissa Navia und Dean Jeanotte haben zumindest schon mal einen Sympatico-Bonus (siehe oben unter Drehbuch Algorithmus). 

Strange New Worlds ist gut genug (und immerhin meilenweit besser als Picard und Discovery!), um mir irgendwann noch mehr Folgen anzusehen, aber die 60er Klischees der guten Amerikaner im glossy Gewand ergeben halt ein B-Picture. Das muss man wohl akzeptieren.


Das Problem der Serie mag sein, dass sie im Dreikampf mit MCU und Star Wars nur Erfolg hat, wenn sie irgendwie "für alle" konsumierbar ist. Und da zielen die Psycho-Targeter der Studios auf eine Zielgruppe, die man offensichtlich auf Tele Novela Niveau einschätzt. Ob dies so ist, sei dahingestellt. Und diese Targetgroup braucht anscheinend äußerst klischeehafte Mikro-Charakterisierungen fürs emotionale Matching. Gähn.


Trotzdem macht das Star Trek Universum mit Strange New Worlds einen Schritt nach vorne. Und wer weiß, wie sich die Serien noch entwickelt. Vielleicht schwimmt, äh fliegt, sich die Crew um Captain Pike ja noch frei … to bold go to where we are not sedated by the same Hollywood clichés over and over again.

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